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Diagnose Angststörung: Wenn die Angst zum ständigen Begleiter wird

Angst ist eine normale Reaktion auf Stress oder Gefahren. Doch wenn sie außer Kontrolle gerät und zum ständigen Begleiter im Alltag wird, kann dies auf eine Angststörung hindeuten.

Veröffentlicht am 17. Juni 2024

Diagnose Angststörung

Was sind Angststörungen?

Angststörungen sind psychische Erkrankungen, die sich durch übermäßige und unangemessene Angst oder Sorge auszeichnen, die das tägliche Leben beeinträchtigen. Es gibt verschiedene Arten von Angststörungen, darunter generalisierte Angststörung (GAS), Panikstörung, soziale Angststörung und spezifische Phobien.

Symptome von Angststörungen

Die Symptome von Angststörungen können vielfältig sein und sowohl körperliche als auch psychische Auswirkungen haben. Dazu gehören:

  • Herzrasen oder Herzklopfen
  • Atemnot oder Engegefühl in der Brust
  • Schweißausbrüche
  • Zittern oder Muskelspannung
  • Schwindel oder Benommenheit
  • Unruhe oder Nervosität
  • Übermäßige Sorge oder Angst vor bestimmten Situationen oder Objekten
  • Panikattacken mit plötzlich auftretender intensiver Angst

Was eine Depression von einer Angststörung unterscheidet

Die Unterschiede zwischen Depression und Angststörung sind signifikant: Während bei Angststörungen vorrangig Ängste und körperliche Anspannung im Vordergrund stehen, können wir dennoch Freude empfinden. In depressiven Phasen hingegen dominieren Niedergeschlagenheit und fehlende Freude, begleitet von Selbstzweifeln, Schuldgefühlen und Konzentrationsproblemen. Schlaf- und Appetitveränderungen sind typisch. Es ist jedoch komplex: Depressionen können auch von Ängsten begleitet sein, und Angststörungen können zu Depressionen führen.

Wenn sich Ängste und Depressionen überschneiden, kann das die Bewältigung erschweren. Während depressiver Phasen verstärken sich oft Ängste vor der Zukunft oder Panikattacken. Alltägliche Ängste wie das Einkaufen oder U-Bahn-Fahren können auftreten, oft als Folge der Depression. Behandelt man die Depression, nehmen auch die Ängste ab. Umgekehrt können Angststörungen Depressionen auslösen. 

Wenn Ängste dazu führen, dass wir uns zurückziehen oder Aktivitäten vermeiden, kann das langfristig die Stimmung beeinträchtigen. Die Behandlung sollte dann auf die Ursache, die Angststörung, abzielen. Es gibt auch gemischte Störungen, bei denen sowohl depressive Symptome als auch Ängste auftreten. In diesen Fällen ist eine ganzheitliche Behandlung erforderlich, die beide Aspekte berücksichtigt.

Diagnose von Angststörungen

Wann ist der richtige Zeitpunkt, um wegen Angststörungen einen Arzt aufzusuchen? Wenn intensive Ängste das tägliche Leben beeinträchtigen, ist eine ärztliche Untersuchung ratsam. Frühe Diagnose ermöglicht eine schnellere Behandlung. Suchen Sie ärztliche Hilfe, wenn:

  • Die Ängste extrem stark sind und zunehmen.
  • Es häufiger zu angstauslösenden Situationen kommt, begleitet von stärkeren Angstzuständen.
  • Die Angst allein nicht bewältigt werden kann.
  • Sie eine erste Panikattacke erlebt haben.
  • Es keinen erkennbaren Grund für die Angst gibt.
  • Die Lebensqualität durch die Angst deutlich beeinträchtigt ist.
  • Soziale Kontakte aufgrund der Angst stark eingeschränkt werden.

Umgang mit Angst im Alltag

Eine Angststörung kann das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen, aber es gibt Hilfe und Hoffnung für Betroffene. Mit einer angemessenen Diagnose und Behandlung können die Symptome kontrolliert und die Lebensqualität verbessert werden. Es ist wichtig, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und Unterstützung von Familie und Freunden zu suchen. Es gibt auch einige bewährte Strategien, um mit Angst im Alltag umzugehen:

  • Atemübungen
    Tiefe Atemübungen können helfen, die körperlichen Symptome von Angst zu lindern und eine beruhigende Wirkung zu erzielen.
  • Achtsamkeit
    Das Praktizieren von Achtsamkeit kann helfen, sich auf den gegenwärtigen Moment zu konzentrieren und negative Gedankenmuster zu durchbrechen.
  • Selbstfürsorge
    Sich selbst Gutes tun und auf die eigenen Bedürfnisse achten, kann dazu beitragen, Stress abzubauen und die Angst zu reduzieren.
  • Akzeptanz
    Akzeptieren Sie Ihre Ängste, anstatt sie zu bekämpfen. Sie sind Teil des menschlichen Erlebens und normal.
  • Achtsamkeit
    Praktizieren Sie Achtsamkeit, um im Hier und Jetzt zu bleiben und nicht von ängstlichen Gedanken überwältigt zu werden.
  • Bewegung
    Regelmäßige körperliche Aktivität kann Stress abbauen und die Stimmung verbessern.
  • Entspannungstechniken
    Probieren Sie Entspannungsmethoden wie Yoga, Meditation oder progressive Muskelentspannung aus, um Ihre Angst zu verringern.
  • Gedankenprüfung
    Hinterfragen Sie Ihre ängstlichen Gedanken und überprüfen Sie, ob sie rational sind.
  • Unterstützung suchen
    Sprechen Sie mit Freunden, Familie oder einem Therapeuten über Ihre Ängste und suchen Sie Unterstützung, wenn Sie sie brauchen.
  • Grenzen setzen
    Lernen Sie, Ihre Grenzen zu erkennen und zu respektieren. Sich überfordert zu fühlen, kann Angst auslösen.

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