Wissen
Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) beeinflusst das Leben von Millionen Menschen weltweit. Von den Auslösern bis hin zu den Auswirkungen auf den Alltag - erfahren Sie, wie PTBS das Leben beeinflusst und wie man Wege zur Heilung und Genesung finden kann.
Veröffentlicht am 05. August 2024
Eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ist eine psychische Erkrankung, die infolge eines traumatischen Ereignisses auftreten kann. Traumatische Erfahrungen sind extrem bedrohliche oder schreckliche Situationen, die das Leben oder die Sicherheit einer Person oder anderer gefährden können.
Beispiele hierfür sind Naturkatastrophen, schwere Unfälle, Krieg, lebensbedrohliche Krankheiten sowie körperliche oder sexuelle Gewalt. PTBS kann als Reaktion auf eine oder mehrere traumatische Situationen auftreten, sei es durch direkte Betroffenheit oder als Zeuge solcher Ereignisse bei anderen Personen, wie etwa bei schweren Verkehrsunfällen.
Die Entwicklung einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) setzt ein traumatisches Ereignis voraus. Jedoch reagieren nicht alle Personen, die ein Trauma erleben, mit der Entwicklung einer PTBS. Eine Vielzahl von psychologischen, biologischen und sozialen Faktoren beeinflusst diese Reaktion.
Psychische Traumata können grundlegende Bedürfnisse wie Sicherheit, Vertrauen und Gerechtigkeit erschüttern, was zu einem dauerhaften Gefühl der Bedrohung und Beschädigung führen kann. Der Grad der Selbstzuschreibung von Schuld an einem Ereignis spielt eine Rolle bei der Bewältigung.
Neurobiologische Faktoren sind ebenfalls von Bedeutung. Traumatische Erlebnisse werden im "Traumagedächtnis" gespeichert, das spontane und lebhafte Erinnerungen hervorrufen kann. Veränderungen im Stresshormonsystem und in verschiedenen Botenstoffen im Gehirn können zu Übererregung führen.
Die Reaktionen im sozialen Umfeld können ebenfalls die Symptome beeinflussen. Die soziale Anerkennung und Reaktionen der Familie, Freunde, Kollegen und der Gemeinschaft können die Bewältigung des Traumas beeinflussen.
Die Symptome einer PTBS können belastende Erinnerungen, Erinnerungsattacken ("Flashbacks") oder fragmentarische Erinnerungen beinhalten. Betroffene versuchen oft, belastende Gedanken zu vermeiden und meiden Situationen, die mit dem Trauma in Verbindung stehen. Sie können sich emotional betäubt fühlen, ein dauerhaftes Bedrohungsgefühl erleben und unter Schlafstörungen, erhöhter Reizbarkeit und anderen Symptomen leiden.
Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) können in verschiedenen Formen auftreten und unterschiedliche Verläufe aufweisen, abhängig von der individuellen Reaktion auf das traumatische Ereignis. Zu den typischen Formen und Verläufen gehören:
Die Verläufe der PTBS können je nach individuellen Faktoren und der Art des Traumas variieren. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um das Risiko von Langzeitfolgen zu verringern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.
Die Behandlung einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) erfordert in der Regel eine umfassende therapeutische Herangehensweise, die darauf abzielt, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität des Betroffenen zu verbessern. Es gibt verschiedene Behandlungsmethoden, die individuell oder kombiniert eingesetzt werden können, je nach den Bedürfnissen und der Schwere der Erkrankung. Zu den gängigen Behandlungsoptionen gehören:
Die Behandlung von PTBS erfordert oft Geduld und Engagement, da die Symptome hartnäckig sein können und der Heilungsprozess Zeit benötigt. Eine frühzeitige Diagnose und ein individuell angepasster Behandlungsplan sind entscheidend für eine erfolgreiche Bewältigung der Erkrankung.
Angehörige spielen eine wichtige Rolle im Unterstützungsnetzwerk von Personen mit Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS). Hier sind einige Möglichkeiten, wie Angehörige helfen können:
Unterstützung und Verständnis bieten:
Zeigen Sie Mitgefühl und Verständnis für die Herausforderungen, mit denen Ihr Angehöriger konfrontiert ist. Hören Sie aktiv zu und zeigen Sie Empathie für seine Gefühle.
Unterstützung bei der Suche nach professioneller Hilfe:
Ermutigen Sie Ihren Angehörigen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Helfen Sie ihm bei der Suche nach einem Therapeuten oder einer Selbsthilfegruppe und unterstützen Sie ihn bei der Terminvereinbarung.
Geduld und Unterstützung während der Therapie:
Die Behandlung von PTBS kann langwierig sein, und Ihr Angehöriger kann Rückschläge erleben. Seien Sie geduldig und ermutigen Sie ihn, an seiner Therapie festzuhalten. Bieten Sie praktische Unterstützung, z.B. bei der Organisation von Therapietermine oder der Begleitung zu Arztbesuchen.
Vermeiden von Triggern:
Versuchen Sie, potenzielle Trigger für Ihren Angehörigen zu erkennen und diese zu vermeiden oder zu minimieren. Dies kann das Vermeiden von Orten, Personen oder Situationen umfassen, die traumatische Erinnerungen auslösen könnten.
Aufrechterhaltung einer stabilen Umgebung:
Schaffen Sie eine unterstützende und stabile Umgebung zu Hause. Strukturieren Sie den Alltag, um Sicherheit und Routine zu bieten, und fördern Sie Selbstfürsorge und Entspannungstechniken.
Informationen über PTBS suchen:
Informieren Sie sich über die Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von PTBS, um besser zu verstehen, was Ihr Angehöriger durchmacht. Dies kann Ihnen helfen, angemessen zu reagieren und Unterstützung anzubieten.
Sich selbst unterstützen:
Vergessen Sie nicht, auch auf Ihre eigenen Bedürfnisse zu achten und sich gegebenenfalls Unterstützung zu suchen. Die Betreuung eines Angehörigen mit PTBS kann belastend sein, daher ist es wichtig, auch für sich selbst zu sorgen.
Sie möchten noch mehr über die verschiedenen Krankheitsbilder und Behandlungen rund um das Thema Psychosomatik in der Habichtswald Privat-Klinik erfahren?
Bei Fragen oder Anliegen zu unseren Behandlung in der Habichtswald Privat-Klinik Kassel sind wir gerne für Sie da. Wir freuen uns darauf, Ihnen weiterzuhelfen und von Ihnen zu hören!
Ähnliche Artikel
In unserem Magazin finden Sie weitere Artikel rund um das Thema Psychosomatik und zu den aktuellen News der Klinik.