In der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie gehen wir davon aus, dass sich hinter dem „sichtbaren“ psychischen und/oder körperlichen Symptom in der Regel unbewusste Ängste, Konflikte, Motivationen, Einstellungen, Wünsche, Emotionen usw. verbergen. In der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie werden gemeinsam von Patient und Therapeut diese unbewussten Persönlichkeitsanteile des Patienten auf eine bewusste Ebene gebracht. Ziel der Bewusstmachung ist (so wie in der kognitiven Verhaltenstherapie) die Veränderung hin zu einem Gesundheit fördernden Denk- und Verhaltensrepertoire.
In der Tiefenpsychologie gilt die Entwicklung in der Kindheit als bestimmend für die Persönlichkeit. Auch die Ursachen für psychische Störungen werden zumeist in der frühen Kindheit gesehen. Eine Bedeutung kommt hier vor allem der Interaktion mit den wichtigen Bezugspersonen zu. In der tiefenpsychologisch fundierten Therapie wird versucht,
diese Muster zu erkennen und bewusst zu machen, um eine größere Variationsbreite des Verhaltens zu ermöglichen und zu verhindern, dass man immer wieder gleiche ungünstige Beziehungsmuster aufbaut. Therapeuten bieten in den Gruppen- und Einzeltherapien Raum zum Üben und regen den Patienten an, auch außerhalb der Therapien Verhalten zu verändern.
In der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie beschäftigen wir uns viel mit Übertragungsprozessen. Gemeint ist damit eine bestimmte Art und Weise der Kontaktaufnahme zu anderen Menschen und deren Bewertung. Wir entwickeln in unserer Kindheit „Beziehungsmuster“ durch die Auseinandersetzung mit unseren Eltern und/oder anderen wichtigen Bezugspersonen und neigen dazu, Beziehungen, die wir in unserem späteren Leben zu weiteren Menschen aufnehmen, nach den gleichen Mustern zu organisieren.
Dazu kommt, dass ein bestimmtes Verhalten, das in der Kindheit entwickelt wird, zu diesem Zeitpunkt Sinn macht und ins Verhaltensmuster einer Person aufgenommen wird. Mit diesem Muster kommt der Mensch recht gut durchs Leben, bis er auf eine Situation trifft, wo er dieses Verhalten zwar wieder anwendet, es aber unpassend ist und deshalb Schwierigkeiten verursacht. Aufgrund von bestimmten psychischen Gesetzmäßigkeiten kann es aber nicht so ohne weiteres abgelegt werden und es kommt plötzlich oder allmählich zur Entwicklung von Krankheitssymptomen, weil das angestrebte Ziel des Verhaltens nicht erreicht werden kann. Die Wurzel des Verhaltensmusters liegt also in der Kindheit, der krankmachende Effekt hingegen in der Gegenwart.
Im Rahmen der tiefenpsychologischen Behandlung in der Habichtswald Privat-Klinik werden 2x wöchentlich Gruppentherapien durchgeführt, bei denen im besonderen Übertragungsprozesse Beachtung finden. In den regelmäßigen Einzelpsychotherapien wird individuell auf die Lebensgeschichte des einzelnen Patienten geschaut, um frühe Beziehungsmuster, Ängste, Unsicherheiten und sich daraus entwickelnde Konfliktfelder bewusst zu machen und deren Bedeutung für das gegenwärtige Leben zu verstehen. In den Übertragungsbeziehungen zum Therapeuten oder zu Mitpatienten können korrigierende emotionale Erfahrungen gemacht werden, die neue Beziehungsmuster erfahrbar machen.
In der Körpertherapie können unbewusste Prozesse oder auf körperlicher Ebene zugänglich gemacht und damit in das Bewusstsein gerückt werden. Auch können in diesem Zusammenhang Körpersymptome als Körpersprache verstanden werden, die dazu dient, Veränderungsprozesse zu motivieren.
Die Nachhaltigkeit der Wirkung tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie konnte in zahlreichen Studien belegt werden und entspricht auch unseren langjährigen Erfahrungen mit der Methode in der Habichtswald Privat-Klinik
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