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ADHS und Depressionen: Versteckte Verbindungen

ADHS und Depression treten häufig gemeinsam auf – doch viele sind sich dieser Verbindung nicht bewusst. Dabei haben Menschen mit ADHS ein erhöhtes Risiko, im Laufe ihres Lebens auch eine Depression zu entwickeln.

Veröffentlicht am 01. März 2025

ADHS und Depression

Leben mit ADHS, Depression und weiteren Erkrankungen

Jede Erkrankung – ob körperlich oder seelisch – stellt eine Herausforderung im Alltag dar. Besonders belastend wird es, wenn mehrere Erkrankungen gleichzeitig auftreten und sich gegenseitig beeinflussen. Die Kombination von ADHS und Depression ist dabei, besonders bei Erwachsenen, keine Seltenheit. Der ständige Kampf mit den Anforderungen des Alltags, das Gefühl, nicht richtig zu funktionieren, und der Druck, sich an gesellschaftliche Erwartungen anzupassen, können auf Dauer die psychische Belastung verstärken und weitere Symptome begünstigen.

Die Symptome von ADHS und Depression

ADHS Symptome

Es gibt kein alleinstehendes Symptom, das eindeutig auf eine Aufmerksamkeitsdefizit- Hyperaktivitätsstörung (ADHS) hinweist. Vielmehr handelt es sich um eine komplexe Erkrankung, die sich aus verschiedenen Symptomen zusammensetzt und individuell unterschiedlich ausgeprägt sein kann. Dennoch sind drei zentrale Kernsymptome definiert, die je nach Typ und Form unterschiedlich stark in Erscheinung treten. ADHS bei Erwachsenen zeigt sich häufig durch eine Aufmerksamkeits- bzw. Konzentrationsstörung, Hyperaktivität sowie Impulsivität. Zusätzlich können Begleitsymptome auftreten, wie emotionale Dysregulation, Stimmungsschwankungen, innere Unruhe oder Schwierigkeiten bei der Selbstorganisation.

Depressionen Symptome

Auch die Depression umfasst eine Vielzahl von Symptomen, die sich in ihrer Intensität und Ausprägung unterscheiden können. Eine depressive Störung ist weit mehr als bloße Traurigkeit und beeinflusst das emotionale, kognitive und körperliche Befinden. Charakteristisch ist eine anhaltend gedrückte Stimmung, die von Gefühlen der Niedergeschlagenheit, Leere oder Hoffnungslosigkeit begleitet wird. Zudem verlieren viele Betroffene das Interesse und die Freude an Aktivitäten, die ihnen früher Spaß gemacht haben. Ein weiteres zentrales Merkmal ist die Antriebslosigkeit, die mit einem erheblichen Energieverlust einhergeht, sodass selbst alltägliche Aufgaben zur Herausforderung werden.

Einige Symptome können sowohl bei ADHS als auch einer Depression auftreten und eine Differenzierung erschweren. Dazu gehören Konzentrations- und Aufmerksamkeitsprobleme, Gefühle von Schuld und Wertlosigkeit verbunden mit einem negativen Selbstbild oder innere Unruhe. 

Verbindungen zwischen ADHS und Depression

ADHS und Depressionen treten häufig gemeinsam auf, wobei die Reihenfolge der Diagnosestellung variieren oder beide Erkrankungen gleichzeitig bestehen können. Da sich zentrale Symptome überschneiden können, ist eine präzise Diagnose oft schwierig. Eine professionelle Abklärung ist daher essenziell, um die passende Therapie einzuleiten.

Ähnliche Auslöser

Traumatische Erlebnisse in der Kindheit können sowohl ADHS-ähnliche Symptome als auch eine erhöhte Anfälligkeit für Depressionen begünstigen und eine wesentliche Ursache einer oder beider Störungen darstellen. Frühe belastende Erfahrungen beeinflussen die emotionale und kognitive Entwicklung und erhöhen das Risiko für psychische Erkrankungen.

ADHS als Risikofaktor für Depressionen

ADHS und Depressionen stehen in einem engen Zusammenhang, da ADHS das Risiko für weitere psychische Erkrankungen, insbesondere Depressionen im Erwachsenenalter, erhöht. Menschen mit ADHS weichen manchmal von gesellschaftlichen Normen ab, was zu Kritik, Ablehnung und Konflikten führen kann – besonders dann, wenn ihr Umfeld wenig Verständnis zeigt. Der ständige Druck, sich anzupassen, kostet viel Energie und führt oft zu Erschöpfung und Selbstzweifeln. Die Unzufriedenheit mit sich selbst wächst, während die Betroffenen versuchen, ihre Herausforderungen zu bewältigen, bis ihre Kräfte erschöpft sind. Stress und Minderwertigkeitsgefühle nehmen zu, der Antrieb schwindet, und negative Gedanken dominieren. Dadurch verstärkt sich die depressive Spirale, sodass sich bei ADHS-Betroffenen auch die Symptome von Depressionen zunehmend manifestieren können.

Strategien zur Bewältigung von ADHS und Depression

Ein erster Schritt im Umgang mit ADHS und Depression kann der Austausch mit vertrauten Personen sein, um Belastungen zu verarbeiten und neue Perspektiven zu gewinnen. Ebenso wichtig ist das Erkennen und Nutzen eigener Stärken, da sie helfen können, Herausforderungen besser zu bewältigen. Gleichzeitig kann es hilfreich sein, realistische Ziele zu setzen, um Überforderung zu vermeiden. Da sowohl ADHS als auch Depressionen ernsthafte psychische Störungen sind, ist professionelle Unterstützung unerlässlich. Eine effektive Behandlung besteht meist aus einer Kombination verschiedener Maßnahmen, die parallel ablaufen.

Medikamentöse Therapie

Je nach individueller Situation kann der Einsatz einer Kombination aus ADHS-Medikamenten und stimmungsaufhellenden, antidepressiv wirkenden Medikamenten sinnvoll sein. Die medikamentöse Behandlung kann sowohl die ADHS-Symptome als auch die depressiven Beschwerden lindern und so die Lebensqualität verbessern.

Psychotherapeutische Maßnahmen

Durch eine Psychotherapie werden Belastungen und innere Konflikte bearbeitet sowie Strategien zur Bewältigung von ADHS und Depression entwickelt. Therapeutische Unterstützung hilft, Belastungen zu verarbeiten, Strategien für sowohl ADHS als auch die Depression zu entwickeln und die depressive Gedankenspirale zu durchbrechen. Zudem kann eine Therapie helfen, den Zugang zu positiven Emotionen wiederzufinden und das Selbstvertrauen zu stärken, was sowohl bei ADHS als auch bei Depressionen von großer Bedeutung ist.

Die richtige Therapie bei ADHS, Depression und anderen psychischen Erkrankungen 

Die Behandlung von ADHS, Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen erfordert eine individuelle Herangehensweise. In der Habichtswald Privat-Klinik bieten wir ganzheitliche Therapien in einer achtsamen, heilungsfördernden Atmosphäre. Unser Ansatz zur Depressionsbewältigung kombiniert Selbsthilfestrategien mit professioneller Unterstützung auf kognitiver, emotionaler und somatischer Ebene. Für Menschen mit ADHS und Depressionen entwickeln wir maßgeschneiderte Behandlungspläne, die individuell abgestimmt sind.

Falls Sie selbst oder jemand in Ihrem Umfeld betroffen ist, zögern Sie nicht, professionelle Hilfe anzunehmen – wir begleiten Sie auf Ihrem Weg zur Heilung.

Wir sind für Sie da

Bei Fragen oder Anliegen zu unseren Behandlung in der Habichtswald Privat-Klinik Kassel sind wir gerne für Sie da. Wir freuen uns darauf, Ihnen weiterzuhelfen und von Ihnen zu hören!

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